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Die Glasflügel-Galerie in Grabenstretten

Ein kleiner Einblick in die Glasflügel-Galerie bei Steifly in Grabenstetten, von Wolfgang Binz, im Mai 2020.

Hanko und Christian Streifeneder, die sich als Musterbetreuer aller Glasflügelflugzeuge sehr um das Erbe von Eugen Hänle verdient gemacht haben, sind schon seit längerem bestrebt, möglichst von jedem bei Glasflügel entstandenem Segelflugzeugtyp ein Exemplar unter ihre Fittiche zu bekommen. So sind im Laufe der Jahre schon eine ganze Reihe von Flugzeugen in der bekannten Streifeneder-Qualität restauriert worden, und natürlich werden diese dann auch geflogen.

So gibt es dort die Glasflügel 604 mit der Werk-Nr.6 und den Prototyp der Hornet. Dazu kommt der von Hanko im Jahr 1981 in nur vier Monaten entwickelte und gebaute Falcon, der damals das einzige Flugzeug war, das die Leistungen der LS4 nicht nur erreichte, sondern auch noch übertroffen hat. Aber es gibt auch einige Typen, die zwar schon in Grabenstetten vorhanden sind, aber noch darauf warten, dass Hanko und Christian die Zeit für die notwendigen Arbeiten finden. Dazu gehört die vorletzte bei Glasflügel gebaute BS 1 mit der Werk-Nr.20 und die H 301 „Libelle“ mit der Werk-Nr.7.

Lange Zeit war es schwierig, die Flugzeuge angemessen zu präsentieren, da sie die meiste Zeit demoniert in ihren Anhängern verbrachten. Durch eine wirklich großzügige Geste von Hermann Häussler, der schon ein guter Freund von Eugen Hänle war und auch den Beginn der nun 38-jährigen Selbständigkeit von Streifly sehr gefördert hatte, konnte das direkt an den Betrieb von Streifly angrenzende Gebäude erworben werden. Es musste „nur noch“ ausgebaut und renoviert werden. Aber so haben Hanko und Christian nun eine Räumlichkeit, in der, neben einer repräsentativen Konferenzecke, immer zumindest eines der Flugzeuge Besuchern präsentiert werden kann und es ist auch noch Platz für die Präsentation der Geschichte von Glasflügel, der Vergangenheit von Streifly und auch für einen Blick in die Zukunft.

Daneben können einige Projekte gezeigt werden, bei denen Vater und Sohn Streifeneder die Faserverbundtechnologie auch auf anderen Gebieten als der Luftfahrt zur Anwendung gebracht haben.

Durch die Tür im Hintergrund gelangt man in den Konferenzbereich. In der Vitrine im Vordergrund befinden sich Modelle, die über Jahrzehnte von Adolf Wilsch angefertigt wurden und die ganze Geschichte des Segelfluges darstellen.

Oben auf der Vitrine im Hintergrund befindet sich ein Modell der Concordia von Dick Butler, an deren Entstehung Christian erheblich mitgewirkt hat.

An der Wand wird auf Schautafeln die Geschichte von Ursula und Eugen Hänle, und der Glasflügel Flugzeuge geschildert.

Rechts vom Eingang befindet sich, hier im Vordergrund, eine weitere Vitrine mit Flugzeugmodellen von Glasflügel. Auch diese Modelle sind Adolf Wilsch zu verdanken. Im Hintergrund an der Wand sind die Schautafeln über die Firmengeschichte von Glasflügel zu sehen.

Die Möglichkeiten der Faserverbundbauweise wurden von Streifly schon vor mehr als 25 Jahren auch bei der Konstruktion und dem Bau von Fahrradrahmen angewandt. Diese Versuchsstücke wogen nur 1100 Gramm, lange bevor diese Bauweise in der Fahrradindustrie übernommen wurde.

Derzeit ist die Werk-Nr.1 der Hornet ausgestellt. Dieses Flugzeug ist noch ein Hochdecker, bei der nächsten Maschine wurde der Flügel deutlich tiefer angesetzt.

Auch ein Blick in die Zukunft ist möglich: Der Rumpf des Albatros mit einem Mock-Up des Mittelflügels. Der Albatros ist eine Neukonstruktion für die Standardklasse und wird eine Vielzahl von Neuerungen aufweisen. Auf den Schautafeln im Hintergrund wird die nun schon 38-jährige Geschichte von Streifly geschildert.


Unten eine weitere Ansicht des Albatros. Gut zu erkennen ist der Flügel-Rumpf-Übergang, durch den erheblich Widerstand eingespart werden soll. Vorgesehen ist auch der Einbau des von Streifly entwickelten Gesamtrettungssystems.

Von der Seite ist gut zu erkennen, dass der Rumpf des Albatros eine sehr geringe umspülte Oberfläche hat und dadurch wesentlich bessere Leistungen erwarten lässt.

Zum Abschluss noch ein Blick auf den Arm eines Industrieroboters, der von Streifly in fast 100 Exemplaren in Voll-GfK gebaut wurde. Durch das viel geringere Gewicht im Vergleich zu den früher verwendeten Armen konnte die Maschine deutlich schneller arbeiten.